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„Nur“ 10km – Kipchoge auf ungewohnten Wegen

Zum ersten Mal seit acht Jahren läuft Eliud Kipchoge am kommenden Sonntag einen Wettkampf, der kürzer als die Marathon-Distanz ist. Warum?
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Eliud Kipchoge bestreitet am Sonntag nicht etwa einen Marathon – mit Valencia und Fukuoka stünden ja zwei große auf dem Programm. Er bestreitet, als seinen ersten Wettkampf seit den Olympischen Spielen, einen 10km-Lauf in Bangkok, im Rahmen des dortigen Marathons. Als Botschafter für den Event wirbt er im Rahmen einer ganzen Werbetour mit dem NN Running Team für die Leichtathletik in der südasiatischen Region.

Statistisch ist es tatsächlich eine Sensation, Eliud Kipchoge in einem 10km-Wettkampf laufen zu sehen. Zuletzt war das im Juli 2014 bei einem kleinen Lauf im sizilianischen Castelbuono der Fall. Damals hatte Kipchoge gerade einmal drei Marathons in den Beinen, noch keinen Major gewonnen und war noch nicht der alles überstrahlende Star in dieser Szene.

Seither fokussierte sich der Kenianer voll auf den Marathon und dominierte die Szene bis einschließlich 2023. Zwei Olympiasiege, fünf Siege beim Berlin Marathon, vier beim London Marathon, je einer in Chicago und Tokio sowie der sub-2-Marathon von Wien 2019 stellen eine noch nie da gewesene Erfolgsbilanz in dieser Sportart da. Sie könnte ein Ende gefunden haben. Definitiv findet die Serie an Marathonläufen am Wochenende ein Ende: Der Delhi Halbmarathon 2016 war der letzte Wettkampf Kipchoges, der nicht über die Marathon-Distanz führte.

Inspiration auf asiatisch

Eliud Kipchoge ist längst das internationale Aushängeschild für den Marathon, in Kenia angebetet, im Rest der Welt hochgeschätzt. Er verkörpert das Laufen und seine Botschaften, ist präsent und wird gehört wie kein anderer. Auch heute noch, wo ihm die letzten sportlichen Niederlagen im Magen liegen: „Ich habe immer gesagt: Ich will diese Welt zu einer Laufwelt machen, weil eine Laufwelt ist eine glückliche, gesunde und friedliche Welt.“

Dies bezüglich sei das Potenzial in Südostasien riesig, so Kipchoge. In seiner Botschafterrolle, möglichst die ganze Welt zum Laufen zu inspirieren, hat sich die kenianische Lauflegende immer wohl gefühlt. Nun versprüht er sie auch in der Botschafterrolle für die UNESCO. Der Sport habe die Kraft, zu inspirieren, verbinden und Leben zu verändern, erklärte Kipchoge auf seinem Instagram-Profil, warum sein Engagement für die UNESCO perfekt passe.

Die Folgen des zerplatzten Traums

Am 5. November hat Eliud Kipchoge mit seinem 40. Geburtstag ein neues Lebensjahrzehnt erreicht. Die relative Neuausrichtung mit dem 10km-Start ist dabei möglicherweise in der Olympia-Enttäuschung von Paris 2024 begründet. Anstatt mit der historischen, dritten Goldmedaille nach Hause zu kehren, erlitt der kenianische Superstar in Paris eine krachende Niederlage – er war sportlich nicht konkurrenzfähig und musste frühzeitig aussteigen.

Auch in den Ankündigungen hat die Niederlage in Paris offenbar Spuren hinterlassen. In einem Exklusivinterview mit Olympics.com stellte er ausführlich dar, wie hart der Marathon-Ausstieg in Paris für ihn gewesen ist und wie lange ihn dieses Erlebnis beschäftigt hat. Daher nahm er sich mehr Zeit als üblich, ins Training zurückzukehren.

Olympia 2028 kein Thema

Die Motivation sei noch stark vorhanden, er wolle noch ein paar Marathons in guter körperlicher Fitness bestreiten. Doch die Formulierung der neuen Ziele ist auffallend vorsichtig. Vom Wunsch, alle World Marathon Majors zumindest einmal zu gewinnen, nimmt er längst Abstand. Jahrelang hatte er diese Sehnsucht regelmäßig geäußert. Nun will er die „Six Star Medaille“ komplettieren, es fehlt nur der New York City Marathon.

Er sei außerdem überzeugt, ein paar gute und kompetitive Wettkämpfe laufen zu können. Aber eines sei er sich sicher: Die Olympischen Spiele 2028 von Los Angeles werde er nicht mehr als Athlet erleben.

Autor: RunUp.eu
Bild: © SIP / Johannes Langer

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