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Der „beste Freund des Menschen“ kann der ideale Begleiter auf deinen Laufrunden sein. Hunde sind nämlich genetisch zum Laufen gemacht und können ihre Ausdauer mit behutsamer und systematischer Herangehensweise gut trainieren. Aus Skandinavien kommend liegt das Laufen mit Hund in einem leichten Trend und hat bereits den Begriff Canicross geprägt – also das Laufen in der Natur in Begleitung des Vierbeiners.
Der natürliche und instinktive Drang zu Bewegung und zum Rausgehen bedarf keiner zusätzlichen Motivation. Viel mehr ist sie im Leben mit Hund strukturgebend für das Freizeitverhalten von Menschen. Im Sinne der Laufdisziplin können vice-versa-Effekte entstehen: Denn wie bei der Verabredung mit einer Lauffreundin oder einem Lauffreund fällt eine geplante Laufrunde mit Hund wohl seltener ins Wasser. Freilich wählt die Mehrheit der Hundebesitzer*innen zum Frische-Luft-schnappen mit ihren Lieblingen einen Spaziergang, was ebenfalls gesundheitliche Wunscheffekte auf Menschen haben kann. Hunde sind aber auch potenzielle Laufbegleiter und können damit eine symbiotische Beziehung mit ihren Frauchen und Herrchen bei deren bevorzugter Freizeitgestaltung bilden, die beidseitig positive gesundheitliche Wirkungen erzielt.
Als Laufbegleiter sollen Hunde in einigen Punkten wie menschliche Laufbegleiter behandelt werden. So spielen die gesundheitlichen Voraussetzungen und die Fitness des Tiers eine wesentliche Rolle, ein tierärztlicher Check wird von Hundetrainer*innen im allgemeinen empfohlen. Da die Ausdauer von Hunden trainierbar ist, klappt ein gemeinsames Training am besten, wenn man den Hund sachte an das Laufen heranführt und Laufumfänge behutsam steigert.
Vierbeiner, die ihre Ausdauer durch lange Spaziergänge und Wanderungen bereits trainiert haben, sind adäquatere Laufpartner als Hunde, die nur kurze Runden gewohnt sind. Einige Hunderassen bekommen bei regelmäßiger Übung eine enorme Ausdauer. Nur mit gut geübten Hunden empfiehlt es sich allerdings, länger als ein paar Kilometer zu laufen, da längere Laufrunden eine ernsthafte Belastung für ihre Gelenke darstellt.
Um die tierische Neugier zu stillen, ist ein kurzer Warm-up-Walk vor dem Laufstart hilfreich – auch im Sinne von Erledigungen natürlicher Bedürfnisse. Auch während der Laufrunde soll der Spaß und das Vergnügen im Vordergrund stehen. Eine gute Laufpartnerschaft entsteht nicht, wenn die Bewegung das Tier quält. Im Gegenteil: Die Bedürfnisse des Hundes stehen im Vordergrund, Laufeinheiten sollen ein gemeinsames Erlebnis sein. Und zwar ein beiderseits stressfreies! Daher ist Hundebegleitung für ambitionierte Läufer*innen, die konkrete Ziele im Visier haben, nicht immer ideal. Bei regenerativen Läufen schon, bei bei Intervalltraining oder gezielten Tempoläufen nicht.
Laufrunden in der Natur und auf abgeschiedenen Strecken sind ratsam, damit der oft ausgiebige Bewegungsradius des Hundes weder die eigene Sicherheit noch die Sicherheit anderer gefährdet und Begegnungen mit anderen keinen beidseitigen Stress erzeugen. Eine Leine empfiehlt sich auch unter diesem Gesichtspunkt. Das Laufen in der Natur hat einen weiteren entscheidenden Vorteil, denn Asphalt eignet sich im Gegensatz zu mit Laufschuhen bestückten Menschen nicht als Untergrund für laufende Hunde. Auch wir würden beim Barfußlaufen eine Wiese der Straße vorziehen.
Laufen ist, wie andere Aktivitäten im Leben mit Hund, generell eine gute Idee, wenn die Beziehung zwischen beiden Parteien besonders vertrauensvoll ist. Während des Laufens empfiehlt es sich besonders bei längeren Laufrunden, regelmäßig einen Schluck Wasser zu nehmen. Das gilt für uns Menschen genauso wie für Hunde. Hitze oder Kälte sind für Hunde genauso eine Belastung wie für uns. Schließlich können Hunde nicht schwitzen, die Temperaturregulation gelingt über das Hecheln. Daher gilt generell: Erschöpfungssignale verdienen sowohl bei Mensch als auch bei Tier genaue Beachtung, für Hunde kann bereits eine Temperatur von 20°C zu heiß für das Laufen sein.
Wie wir Menschen laufen auch Hunde ungern mit voller Blase oder vollem Magen. Natürlich sind aus anatomischen Gründen nicht alle Rassen für gemeinsame Laufeinheiten geeignet. Je größter das Tier bzw. je länger die Beine, je sportlicher der Körperbau, desto eher harmoniert das gemeinsame Laufen mit Menschen. Besonderes laufaffin sind etwa Huskys, Dalmatiner, Labradore, Schäfer- oder Windhunde. Nur ausgewachsene Hunde kommen für das Laufen in Frage, nicht im Wachstum befindliche Welpen.
Auch Hunde profitieren von den Benefits gemeinsamer Laufeinheiten mit ihren Herrchen und Frauchen. Bewegung ist bei Hunden ebenfalls eine entscheidende Komponente bei der Gewichtsregulation. Aber auch für ihre psychische Gesundheit kann das Laufen dienlich sein, denn der Aktivitätsdrang liegt in der Natur des Vierbeiners und durch die genetische Abstammung vom Wolf liegt das Laufen in der Natur des Hundes.
Autor: Thomas Kofler
Bild: © Magdalena Smolnicka / Unsplash