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Die Ingebrigtsen-Brüder aus Norwegen haben bei den Europameisterschaften 2018 erwartungsgemäß für eine Premiere gesorgt. Alle drei überstanden die Vorläufe über 1.500m der Männer, womit erstmals drei Brüder gemeinsam ein Leichtathletik-EM-Finale bestreiten. Oder anders formuliert: Ein Viertel des Starterfeldes im für…
Die Ingebrigtsen-Brüder aus Norwegen haben bei den Europameisterschaften 2018 erwartungsgemäß für eine Premiere gesorgt. Alle drei überstanden die Vorläufe über 1.500m der Männer, womit erstmals drei Brüder gemeinsam ein Leichtathletik-EM-Finale bestreiten. Oder anders formuliert: Ein Viertel des Starterfeldes im für Freitagabend geplanten 1.500m-Finale trägt den Nachnamen Ingebrigtsen. Ein weiteres Viertel besetzen die Briten.
Trotz Sturz souverän im Finale
Die schwierigste Aufgabe hatte ausgerechnet Titelverteidiger Filip im zweiten von drei Vorläufen zu bewältigen. Bei Halbzeit kam der Franzose Alexis Miellet ins Straucheln und zu Sturz. Der Ungar Benjamin Kovacs und Ingebrigtsen stolperten drüber und kamen ebenfalls zu Fall. Der Norweger hatte im Getümmel keine Sicht und keine Ausweichchance. Er erhob sich und schloss die Lücke mit einer Tempoverschärfung binnen knapp einer halben Runde. Dankenswerterweise öffnete ihm das Feld gleich die Innenbahn, womit er gleich wieder in guter Position war. Diese bekleidete der Norweger auch im Schlussspurt und lief kontrolliert als Dritter hinter Marcin Lewandowski (3:40,74 Minuten) und Charlie Grice über die Ziellinie. Als Vierter qualifizierte sich der Deutsche Timo Benitz über die Zeitregel.
Holusa überraschend draußen
Für die Sensation des Mittags sorgte der Tscheche Jakub Holusa, 2015 Hallen-Europameister und 2017 in London WM-Fünfter. Er flog als Fünfter des ersten Vorlaufs raus und ließ vor allen Dingen seinen üblicherweise starken Endspurt völlig vermissen. Der 30-Jährige war als einer der großen Medaillenfavoriten nach Berlin gekommen, zumal er zuletzt mit starken Auftritten in der Diamond-League gleich zweimal den tschechischen Landesrekord verbessern konnte. Dieser steht seit Monaco bei 3:32,49 Minuten.
Der erste Vorlauf war mit Abstand der langsamste. Der Schotte Chris O’Hare lief in 3:49,06 Minuten als Erster über die Ziellinie. Ihm folgten der 150 Meter vor dem Ziel noch nicht sehr gut platzierte Homiyu Tesfaye und Henrik Ingebrigtsen. Holusas schwaches Finale konnte im Finale weder Ingebrigtsen noch den Schweden Johan Rogestedt gefährden.
Im dritten Vorlauf kontrollierte Jakob Ingebrigtsen, der wie üblich 1.000m an letzter Position verbrachte, das Geschehen souverän. Der 17-Jährige, frisch gebackener Vize-Junioren-Weltmeister, belegte hinter dem schottischen Sieger Jake Wightman (3:40,73 Minuten) den zweiten Platz. Der Italiener Joao Bussotti Neves (Fixplatz), der Litauer Simas Bertasius und der Belgier Ismael Debjani (jeweils über die Zeitregel) schafften ebenfalls den Sprung ins Finale. Deutschlands U23-Europameister Marius Probst war ebenfalls chancenlos wie der Schweizer Jan Hochstrasser, der lange Zeit an zweiter Stelle lief.
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