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„Ich bin ein Marathonläufer!“

In den Momenten nach dem Rennen überwog die Enttäuschung bei Valentin Pfeil. Das Olympia-Limit vor den Augen, die ganzen Reserven investiert, aber es hat nicht gereicht. Die Schmerzen der harten letzten Kilometer hatten ihn bis an seine physischen und psychischen…

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Gemischte Gefühle bei der kleinen Ehrenrunde für Valentin Pfeil zwischen Enttäuschung und positiven Emotionen. © VCM / Leo Hagen
In den Momenten nach dem Rennen überwog die Enttäuschung bei Valentin Pfeil. Das Olympia-Limit vor den Augen, die ganzen Reserven investiert, aber es hat nicht gereicht. Die Schmerzen der harten letzten Kilometer hatten ihn bis an seine physischen und psychischen Grenzen geführt. Je mehr Zeit nach dem Rennen verging, desto eher kamen die positiven Gefühle hoch. „Ich bin ein Marathonläufer!“, beantwortete er jene Frage, die er am Donnerstag bei der Pressekonferenz an sich selbst gestellt hatte. „Es war ein großartiges Erlebnis. Vielen Dank für die tolle Unterstützung des Publikums. Ich bin absolut überwältigt. Marathonlaufen in Wien ist eine neue Dimension für mich“, erzählte er nach seinem ersten Marathon voller neuer Erfahrungen. Vorwerfen wollte er sich ohnehin nichts: „Ich habe alles in die Waagschale geworfen.“ Ob er jemals an eine Aufgabe gedacht hatte, fragte eine Journalistin? Wie aus der Pistole geschossen kam die Verneinung in vier Buchstaben gefolgt von einem deutlichen Ausrufezeichen.

Olympia bleibt das Ziel

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Unter dieses Motto stellte ein sichtlich von den Emotionen, der körperlichen und mentalen Erschöpfung gezeichnete Valentin Pfeil seinen Auftritt bei der Pressekonferenz. Die verpasste Olympia-Chance, die der relativ starke Wind während des Rennens zusätzlich verkompliziert hatte, gibt ihm jetzt die Möglichkeit, sich voll und ganz auf die Europameisterschaften im Halbmarathon in Amsterdam zu konzentrieren.
„Mein Lebensziel bleibt Olympia!“, bekräftigt er. In vier Jahren wird es dazu die nächste Chance geben. Dann als Marathonläufer mit deutlich mehr Erfahrung. Dennoch gibt es keinen Grund, seine Leistung beim Marathon-Debüt aufgrund der verpassten 2:14er Zeit herabzuwürdigen. Immerhin ist seit Günther Weidlinger 2010 kein Österreicher in Wien schneller gelaufen. Sein kämpferischer Auftritt, seine bodenständige Herangehensweise und seine Intelligenz sind gute Voraussetzungen, dass Valentin Pfeil beim nächsten Vienna City Marathon erneut eine starke Leistung abliefern und mit besseren Bedingungen sowie einer noch besseren Endzeit belohnt wird.

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